Lange Zeit fühlte ich mich gewissermaßen eingekeilt zwischen einer realistischen und einer surrealistischen Fotografie. Obwohl ich mit realistischem „Werkzeug“ und realistischem Anspruch an die Arbeit ging, entstanden Bilder, die häufig der realistischen Wahrnehmung widersprachen und eher surrealistisch wirkten. Je mehr sich dieser Gegensatz in meinen Konzepten niederschlug, desto stärker wurde der Wunsch nach einem passenden Begriff. Bis ich auf das Wort „subreal“ stieß: der Teil der Wirklichkeit, der zwar faktisch da ist, aber von uns Menschen nicht wahrgenommen werden kann. Jedoch von der Kamera. 

Durch den Einsatz dieses Effekts strebe ich vor allem eine Verfremdung durch Entfremdung an. Die Landschaftsaufnahmen dieser Serie handeln nicht von betörenden Ausblicken und Panoramen. Stattdessen erscheint Hässliches in bunten Farben, Gewöhnliches erzeugt eigene Schönheit. Dahinter steht nicht die Absicht, die Dinge schönzufärben, sondern vielmehr das Bedürfnis, sie in den Mittelpunkt zu stellen, um sie bewusster zu machen. Das Subreale entsteht aus dem Gefühl, dass die Welt draußen da ist und immer da ist, auch wenn wir nicht hinsehen. Und daraus, dass wir ein Teil davon sind.

„SubReal!“ – Fotoausstellung 

12.11.22 bis 3.12.22 

Vernissage 12.11., 19h, Finissage 3.12. 19h

Öffnungszeiten

Mi, Do, Fr 14-18h, So 12-16h

Galerie daneben 

Lindenstr. 99

50674 Köln 

www.galeriedaneben.de